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ASVÖ News
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Matchball fürs Klima

29. Juli 2024

Mit innovativen Maßnahmen und einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit zeigt der ASVÖ-Verein TC Brunn am Gebirge, wie man sportliche Leidenschaft mit Verantwortung für den Umweltschutz verbindet.

„Was man zu Hause für den Klimaschutz tun kann, kann man auch einfach im Verein umsetzen“, ist Gerald Mitterbäck, Obmann des 1972 gegründeten Tennisclubs Brunn am Gebirge (TCB), überzeugt. Mitterbäck ist die treibende Kraft in Sachen Nachhaltigkeit im niederösterreichischen Verein – seit 2018 als Mitglied des Vorstandsteams und seit 2022 als Obmann.

Spiel, Satz, Sieg für eine grüne Zukunft

„Durch meine hauptberufliche Tätigkeit als Architekt bei den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB-Infrastruktur AG) habe ich ständig mit bautechnischen Nachhaltigkeitsthemen zu tun“, erklärt der Obmann des ASVÖ-Vereins. „Unsere Bauprojekte bei der ÖBB werden mittels eines standardisierten Prozesses entwickelt, wobei die Inhalte zum Klimaschutz, Ökologie und Nachhaltigkeit, sowie Kreislaufwirtschaft stetig wachsen.“ Einzelne Inhalte davon konnten in der Vergangenheit auch beim TC Brunn umgesetzt werden. So wurde beispielsweise der alte, gasbetriebene Warmwasserspeicher mit Unterstützung des Vermieters, der Marktgemeinde Brunn am Gebirge, durch eine solare Warmwasseraufbereitung mittels Solarkollektoren und Pufferspeicher ersetzt. Diese arbeitet weitgehend mit kostenlosem Sonnenstrom und produziert Warmwasser, welches vorwiegend untertags zum Duschen verwendet wird.

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Fair Play für die Natur

Der Tennisclub setzt zahlreiche Maßnahmen, um seinen ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Dazu gehören beispielweise:

  • Umbau der Sanitäranlagen auf modernen und energieeffizienten Standard
  • Erneuerung der Eingangstüre und Fenster
  • Montage einer neuen und größeren Fahrradabstellanlage
  • nachhaltige wasserschonende Platzbewässerung
  • Teilsanierung des Clubhauses und der Küche
  • Neuerrichtung der Kindertennisplätze aus Kunstrasen (betreiberfreundlich)
  • Neuschaffung der Außenanlage und Terrassenüberdachung
  • Tausch der Flutlichtanlage auf energieeffiziente LED-Beleuchtung
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Nachhaltigkeit am Spielfeldrand

Doch auch die Umsetzung „kleiner“ Aktionen bringt Vorteile. Für sein nachhaltiges Abfallkonzept hat sich der TCB Unterstützung vom GVA Mödling und der Firma Saubermacher geholt. Die Sensibilisierung für die Abfalltrennung im Vereinsalltag spielt eine entscheidende Rolle, denn „wir müssen alle einen (kleinen) Beitrag zum Klimaschutz leisten“, ist der Obmann überzeugt. Nicht zuletzt der Wettbewerb „nachhaltig gewinnen!“ des Bund-Bundesländer-Netzwerkes „Green Events Austria“ fördert die Bewusstseinsbildung. Der TCB nahm bereits mehrmals in der Kategorie „Nachhaltiger Sportverein“ an dem Bewerb teil, und konnte 2024 den Nachhaltigkeitspreis für Sportvereine gewinnen.

Natürlich tragen auch Nachhaltigkeitskonzepte bei diversen Veranstaltungen, ein Mobilitätsplan mit Fahrgemeinschaften, eine Clubhauskantine mit regionalen und saisonalen Produkten sowie der Tausch bzw. die Spende von Tennisausrüstung zum ökologischen Wandel bei.

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Neues Leben für alte Tennisbälle

Seit 2021 stehen im ASVÖ-Verein drei 120 Liter große Abfallbehälter für gebrauchte Tennisbälle zur Verfügung. Die gesammelten Bälle werden in diversen Bildungseinrichtungen z.B. als sensomotorisches Hilfsmittel oder im Rahmen des kreativen Unterrichts eingesetzt. Rund 8.100 gebrauchten Tennisbällen pro Sommersaison wird neues Leben eingehaucht – z.B. in Form einer Couch bzw. einer Tennisbank. Weitere Überlegungen einer sinnvollen Wiederverwertung der gebrauchten Tennisbälle werden derzeit gemeinsam mit dem BMKÖS und diverser Arbeitsgruppen überlegt.

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Ökologische Schwerpunkte

„Jedes Jahr diskutieren wir im Vorstandsteam zahlreiche Schwerpunkte und deren Umsetzbarkeit im laufenden Jahr. In den letzten Jahren wurde zumindest immer ein Projekt im Bereich der Nachhaltigkeit umgesetzt. Aktuell war das z.B. die Sanierung unserer Garderoben und Sanitäreinrichtungen, welche nach nachhaltigen Schwerpunkten umgesetzt wurde. Der Einsatz regionaler Firmen und Produkte lag uns dabei am Herzen, ebenso die Errichtung wassersparender Produkte, um den Wasserverbrauch zu senken“, betont der Architekt und Immobilienexperte.

Vorbildfunktion über die Vereinsgrenzen hinaus

„Weniger ist mehr!“, diesen Tipp gibt Mitterbäck anderen Vereinen mit, die sich nachhaltig engagieren möchten. „Jede kleine Maßnahme umzusetzen ist wertvoller, als (zu) große Ziele zu haben, welche am Ende nicht umgesetzt werden können. Beginnt mit einfachen Projekten, die in der Organisation wenig Ressourcen binden. Das Ausüben des Ehrenamts per se ist schon eine zeitliche Herausforderung, und jede zusätzliche Initiative bindet weitere Ressourcen. Dennoch muss in jedem Verein eine Sensibilisierung stattfinden, welche auch von den Dachverbänden gesteuert und unterstützt werden muss“, bekräftigt Mitterbäck.

Fazit

Mit seinem Engagement und innovativen Ideen setzt der Tennisclub Brunn am Gebirge Wegmarken in Sachen Nachhaltigkeit und zeigt, dass Sport und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können. Der ASVÖ ermutigt alle Sportvereine, diesem grünen Beispiel zu folgen.

Fotos: ©Daniel Trippolt/TCB